“Zukunft säen-Vielfalt ernten”
Unter diesem Motto unterstützen die Jugendkunstschule flur1 in Wallmow, die Europäische Kooperative Longo mai Hof Ulenkrug in Stubbendorf, RegioVision Karlshof/Templin und Reclaim the fields Basta die europaweite Saatgutkampgne. Mit dem Saatgutmobil unterwegs in der Uckermark und im Oderbruch mit dem Film über die 5.Europäische Saatgut-Tagung "Kulturpflanzenvielfalt für alle" in Graz/Österreich, einer representative Ausstellung alter Getreidesorten und einer Saatgutbörse. Diese gab den Anwesenden die Möglichkeit, selbst produziertes Saatgut zu vertauschen und zu verschenken sowie Gespräche und Kontakte zu führen und aufzunehmen.
Erklärtes Ziel dieser Veranstaltungen war es, die eurpaweite Kampagne bekannt zu machen und folgende Forderungen mit eigenen Ideen zu unterstützen:
1. das Recht, eigenes Saatgut zu gewinnen, nachzubauen und weiterzugeben
2. die Förderung regionaler Sortenvielfalt durch Unterstützung der Erhalter und Züchter biologischer Sorten
3. das Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft
4. keine Patente auf Pflanzen.
Warum eine Saatgutbörse?
Der Zugang zu der jahrtausende alten Vielfalt der Kulturpflanzen ist bedroht. Saatgutkonzerne monopolisieren den Markt, beanspruchen Sortenschutz- und Patentrechte und erheben Nachbaugebühren. Nicht eingetragene Sorten dürfen in vielen Ländern nicht vermehrt und weitergegeben werden. Die EU bereitet für 2011 eine einheitliche Saatgutgesetzgebung vor, die diese Beschränkungen noch verstärken soll.
In unseren Gärten und auf unseren Feldern bauen wir viele verschiedene Kulturpflanzen an. Da gibt es die Bohnensorte von der Grossmutter aus Polen, die Gurken vom Neffen aus Kasachstan, die tolle Tomate aus der Schweiz, die selbst gezüchtete blaue Kartoffel, die Brotweizenmischung aus Frankreich und den alten gelben Hausmais.
Bei der Saatgutherstellung fallen bei weitem mehr Samen an, als wir selbst brauchen. Diesen Überschuss wollen wir auf der Saatgutbörse weitergeben und tauschen. Jeder nimmt gerade die Menge, die er für eine Weitervermehrung braucht. Je nach Sorten gibt es nach ein, zwei oder drei Jahren wieder genug Pflanzen, um sowohl ernten zu können als auch Saatgut zu gewinnen. Der Überschuss geht wieder in die nächste Saatgutbörse zurück! Je mehr Saatgutbörsen wir veranstalten, umso weniger haben die Saatgutkonzerne uns in der Hand!
Gefördert von der Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltbildung (ANU) Brandenburg e.V.