„Über den Tellerrand – das Auge isst mit“- eine Fotoreise in das Oderbruch

Der moderne Nomadismus mit seiner Turbomentalität geht einher mit Fertignahrung und Fastfood.
Ein Ergebnis ist der Verlust der Esskultur. Es gibt kaum noch feste Mahlzeiten. Diese werden abgelöst von über den Tag verteilte „Snacking“.Nahrung bewusst auswählen und entsprechendes Essen zu kreieren, dass macht Kochkunst und Esskultur aus. Was das konkret bedeutete, dies recherchierten die 7 Fotografinnen der Jugendkunstschule flur 1 gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Dirk Böhme und Sonja Pinto , im Oderbruch, einem traditionellen Ort der Fischzucht und des Gemüseanbaus. Für die selbst kreierten Mahlzeiten kauften die Jugendlichen vor Ort die Produkte. Der Tagesablauf war sehr straff geplant. Nach dem gemeinsamen Frühstück und organisatorischen Absprachen wer kocht was, wer macht den Abwasch, etc. ging es zu den jeweiligen Orten:

Sonntag, den 3. 7.
Abfahrt von Wallmow in das Oderbruch. Picknick an der Oder. Anschließend nach Wilhelmsaue in das Landschulheim und Besuch der Ausstellung des Künstlerinnenkollektiv „Endmoräne“ auf dem Flughafen Neuhardenberg.

Montag, den 4. 7.
Altrosenthal: Gärtnerei/Kräutergarten Frau Machui-Bock Heilkräuter, Gemüse und Saatgutproduktion Ute Bockholdt Besichtigung des Ortes und Einkauf von Gemüse und Kräutern. Anschließend Fahrt nach Altfriedland Fischzucht. Fahrt ins Quartier nach Wilhelmsaue und Vorbereitung des gemeinsamen Essens „Forelle auf Kräuterbett“ mit Kartoffeln und Gemüse.

Dienstag, den 5 .7.
Sietzing: Besuch des Kleinbauern Heiko Stiller, Tierhaltung und Herstellung eigener Produkte wie Käse und Butter. Basta/Wollup: Besuch beim Landwirt Peter Huth, Schweine-und Schafzucht. Kauf von Fleisch und Wurst. Grillabend mit Bastasteaks und diversen Salaten.

Mittwoch, den 6. 7.
Manschnow Fontana Gartenbau GmbH. Durch die riesigen Gewächshäuser führte uns Dr. Henschel. Er erläuterte sehr aufschlussreich die Produktion und den Verkauf von Tomaten und Gurken. Warum welche Chemie oder auch nicht, die Sorten, das Verlesen und den Verkauf. Für die Fotografinnen waren die Dimensionen und die Art und Weise der Produktion sehr interessant. Am Abend gab es dann selbst gemachte Nudeln und natürlich Tomaten in verschiedenen Variationen.

Donnerstag, den 7. 7.
Senffabrik Wriezen: Unter der Leitung von Herrn Sven Durau wird die Geschichte des traditionsreichen Wriezener Senfs von einem kleinen engagiertem Team fortgeschrieben. In jener Stadt am Rande des reizvollen Oderbruchs, in der er seit 1957 produziert wird. Das gesamte Team fühlt sich der Tradition verpflichtet und fertigt den Wriezener Senf nach der ursprünglichen Rezeptur, ohne Konservierungsstoffe.

Sonja Pinto